Dieter Rams hat in den 70er Jahren 10 Thesen für gutes Design aufgestellt. Unabhängig davon möchte ich hier gerne vorläufig ein paar Punkte festhalten, die für mich zu den Grundpfeilern eines guten Designs gehören. Wenn mich also z. B. jemand auf Design anspricht und fragt, was man da denn so macht, versuche ich das gerne so zu erklären:
Design ist nicht Kunst
Es handelt sich hier um zwei fundamental unterschiedliche Prinzipien: Kunst versucht bestehende Grenzen zu überschreiten, zu provozieren, aufzurütteln, Emotionen zu vermitteln. Design dagegen möchte den Zugang zu einem Objekt so einfach und angenehm wie möglich gestalten. Dabei werden bestehende Regeln eingehalten oder neue definiert, Funktionalität steht im Vordergrund.
Design ist Funktionalität
Eines der grundlegenden Design-Prinzipien hat mal Antoine de Saint-Exupéry formuliert:
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann.
Für mich bedeutet das, dass jedes Design-Element eine Funktion haben muss. Ist die Funktion nicht gegeben oder nicht eindeutig klar, wird das Element weggelassen.
Design ist Konsequenz und Kontinuität
Die dezente bis häufige Wiederholung von insgesamt wenigen Mustern ist nötig, um ein einheitliches Gesamtbild zu schaffen. Auch sollte sich das Design nicht in sich selbst widersprechen (siehe dazu auch die Artikel zu Windows Phone und Windows 8).
Design lässt keine Fragen offen
Die logische Konsequenz: Hat ein Element keine klare Funktion oder wird es nicht konsequent und kontinuierlich eingesetzt, wirkt es störend oder wirft Fragen auf. Ziel eines guten Designs ist es das zu vermeiden.
Design sieht an und nicht aus
… um es mit den Worten Erik Spiekermanns zu sagen. Als Designer macht man nicht etwas hübsch, sondern bereitet es benutzbar auf. Ich versuche mich im Designprozess gerne komplett vom Gedanken loszulösen, dass das Resultat am Ende »schön« aussehen soll, das ist zweitrangig. Denn ist das Design am Ende optimal benutzbar, wird es automatisch gefällig wirken.
Diese Punkte gelten für alle Designbereiche an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, von Print- über Produkt- bis Webdesign.
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