In der letzten Zeit habe ich ab und zu bemerkt, dass sich einige Leute euphorisch auf Google+ stürzen, den langersehnten Konkurrenten von Facebook, um von einer baldigen Abkehr desselben zu träumen. Auch wenn ich Google+ ganz nett finde und dem ganzen einen guten Erfolg wünsche, denke ich doch nicht, dass es in naher Zukunft dazu kommen wird. Ein paar Gedanken dazu:
- Den Menschen wird es immer dorthin ziehen, wo sich andere Menschen tummeln, vor allem seine nahestehenden.
- Warum sollte ein BMW Fahrer plötzlich auf Mercedes umschwenken? Doch nicht, weil die in ihren Autos z. B. einen statt zwei Scheibenwischer verbaut haben. Wenn Google+ Facebook den Rang ablaufen möchte, muss es schon einen deutlichen Vorteil haben und sich abheben können. Googles gern gelobter Ansatz der Circles ist dabei in meinen Augen eher als optische Verschönerung der Features zu bezeichnen, die Facebook auch hat. Hangouts haben mit der Skype-Integration ihren Konterpart gefunden.
- Der Grund vieler Leute von StudiVZ zu Facebook zu wechseln, war neben Punkt 1 und 2 auch derjenige, dass StudiVZ technisch von Facebook abgehängt wurde und in der Entwicklung nahezu stehengeblieben ist. Die Benutzer wollten Features, VZ konnte nicht liefern, Bugs nervten. Diesen faux pas traue ich Facebook ob seiner Größe weniger zu. Der Bereich Datenschutz, der Facebook gerne mal ein negatives Image angedeihen lässt, sollte insofern auch keine größere Gewichtung spielen, als dass Google da nicht unbedingt viel besser dasteht (Stichwort Datenkrake). Im Gegenteil, sollte ein Nutzer viele der Google Services nutzen, wäre die Bündelung aller Daten auf einen Anbieter eine Sorge mehr.
- Google Plus gibt es (noch) nicht für Google Apps User.
Ich schätze mal, Google+ wird die nächsten Jahre stark aufholen, aber trotzdem auf einem im Vergleich eher geringeren Anteil an Nutzern herumdümpeln. Außer natürlich der unerwartete Fall tritt ein und einer der beiden wird kreativ.
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