Wir wissen alle: Google trackt alles, was nicht niet- und nagelfest ist, erstellt Bewegungsmuster, registriert unser Kaufverhalten, etc. Das ist kein Geheimnis sondern einfach deren Geschäftsmodell. Andererseits ist Google die Suchmaschine, an der niemand vorbeikommt, da sie immer noch mit Abstand die besten Ergebnisse liefert. Ein Dilemma, aus dem es aber einen kleinen Ausweg gibt.
Seit vielen Monaten (oder sind es schon Jahre?) habe ich meine Standardsuchmaschine von Google auf DuckDuckGo umgestellt; und zwar sowohl in den mobilen als auch den Desktop-Browsern. Glücklicherweise unterstützt inzwischen so gut wie jeder größere Browser DuckDuckGo als Alternative zu Google. Ja, sogar Safari unter iOS!
Was macht DuckDuckGo nun besser? Zuallererst will sich DuckDuckGo als Firma verstehen, der Datenschutz besonders wichtig ist. So verspricht man Benutzer nicht zu tracken. Dieses Bekenntnis ist überaus löblich – da die Firma aber ihren Sitz in den USA hat, dürfte es zumindest mit gesunder Vorsicht betrachtet werden.
DuckDuckGo bringt allerdings noch ein Feature mit, welches ziemlich einzigartig ist und auf das ich inzwischen kaum mehr verzichten mag: Bangs. Dabei handelt es sich um Kürzel, die mit vorangestelltem Ausrufezeichen an die Suchbegriffe angehängt werden können, um die Suche auf unterschiedlichste Seiten umzuleiten. Erst im Laufe der Zeit ist mir klar geworden, wieviel Zeit damit tatsächlich eingespart werden kann. Hier ein paar Such-Beispiele inklusive meiner »Lieblings-Bangs«:
- Wikipedia Deutschland:
Palasthotel !wikide
- Google Maps:
Palasthotel !maps
- Youtube:
Blade Runner Trailer !yt
- Amazon Deutschland:
Wasserkocher !ade
- eBay Deutschland:
Autoreifen !ede
- eBay Kleinanzeigen:
Gebrauchte Autoreifen !eka
- Pons von und nach DE:
sophisticated !ponsde
- Ein alleinstehendes Ausrufezeichen ruft das erste Suchergebnis auf:
Facebook !
- Und, last but not least, Google, falls DuckDuckGo mal nichts passendes findet:
Wie kocht man Suppe !g
Der Bang !g kann übrigens an beliebiger Stelle im Suchbegriff auftauchen
Die Anzahl der Bangs ist unglaublich groß, aktuell sind es knapp 10 000. Entwickler können damit z. B. auch direkt die Drupal- oder WordPress-API durchsuchen (!drupalapi
und !codex
) und passende Antworten auf Stackoverflow finden (!sof
). Schaut einfach mal rein, der von euch gewünschte Bang ist sicherlich dabei.
Überaus praktisch: Wenn DuckDuckGo nun als Standard-Suchmaschine im Browser eingestellt ist, kann man über Sucheingaben in der Adresszeile direkt die gewünschten Seiten ansurfen. Und zwar geräteübergreifend. Die Zeiten, in denen ich mir im Firefox oder Chrome mühsam über Addons Suchmaschinen gesucht oder eigene mit Keywords eingetragen habe, sind vorbei! Da kann ich auch getrost darüber wegsehen, dass die Suchergebnisse bei DuckDuckGo öfter mal nicht an die von Google heranreichen, oder dass so Dinge wie eine Suche über das letzte Jahr oder eine Datumsanzeige am Suchergebnis nicht vorhanden sind. In dem Fall hänge ich einfach ein !g
an und lasse mich auf Wölkchen zu Mutter Google weiterleiten.
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