Die letzten Tage habe ich damit verbracht, mein Hab und Gut auf den Prüfstand zu stellen und ordentlich auszumisten. Da bin ich eher zufällig reingeraten: Erst waren es nur ein paar Klamotten, dann kamen Bücher hinzu, DVDs, … und irgendwann erwischte ich mich, wie ich mich im Verschlichter-Dich-Modus durch Regale und Schubladen wühlte und dabei mit materiellen Vergangenheiten abschloss, die ich mir bisher eigentlich lange bewahren wollte. Jeder Stein wurde umgedreht und auf Existenzberechtigung überprüft: Was brauche ich wirklich und was wurde seit längerer Zeit schon nicht mehr benutzt? Was ist nur unnötiger Ballast, den ich bei jedem Umzug aus Gewohnheit mitschleppe? (Übrigens hatte ich im wahrsten Sinne des Wortes wirklich ein paar Steine aufbewahrt als Erinnerung an diverse Urlaube. Aber ich konnte mich ironischerweise nicht mehr daran erinnern, woher die genau waren, also weg damit.)
Irgendwann war auch das Filmequipment an der Reihe. Die letzten Jahre gab es leider nicht viele Gelegenheiten für Filmprojekte und es ist zumindest zur Zeit nicht absehbar, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Auch wenn der Gedanke mich etwas wehmütig stimmt, ist es immer noch besser, wenn man wenigstens jemand anderem eine Freude bereiten kann. Also mussten einige der Geräte gehen, die in vielen Filmprojekten gute Dienste geleistet hatten.
Als nächstes an den Kragen ging es der Sammlung von alten MiniDV-Kassetten mit Aufnahmen von Filmprojekten aus meiner Studienzeit. MiniDV – eine Technik, an die sich vermutlich heute schon kaum jemand mehr erinnert. Ich muss sagen, dass ich die Kassetten bisher nicht sonderlich sympathisch fand. Die Speicherung der Filmaufnahmen erfolgt zwar digital, basiert aber auf Magnetismus, weswegen es öfter mal zu Artefakten oder Aussetzern im Bild kommt. Für das Überspielen auf einen Computer benötigt man eine Kamera oder ein Lesegerät, meistens mit Firewire-Anschluss. Und das Überspielen dauert lange. Einzelne Takes oder das Band-Ende werden nicht immer automatisch erkannt; im schlimmsten Fall hat man also nach dem Überspielen auf den Rechner eine Datei mit einer Laufzeit von 60 Minuten und muss die Takes händisch auseinanderschnipseln. Nun gut, immerhin waren die Kassetten relativ günstig.
Vor der Entsorgung habe ich die bespielten Kassetten also auseinander genommen und unbenutzbar gemacht. (Backups sind natürlich digital vorhanden.) Dabei entwickelte ich sogar noch eine kleine, späte Sympathie, denn sie sind sehr robust und simpel aufgebaut. Eine Feder hier, zwei Spulen da, eine Klappe, ein Klebestreifen zum Beschriften, fertig. Aber, nein, ich werde sie nicht vermissen.
Kleines nutzloses Wissen am Rande: Die Kassetten von Sony waren übelst widerspenstig! Während die Panasonics nach einem Hebel offen waren, dauerte das Zerlegen der Sonys eine halbe Ewigkeit. Qualität? Wir werden es wohl nie erfahren.
Eine Jim Beyer Produktion <3
Oh welch Ehre, dass Du Verschlichter Dich verlinkst. Ich muss auch mal wieder anfangen. Diesmal sind solche Dinge wie Gartenschnuppen usw dran.
MiniDV. Ich habe damals schon immer gefragt: Wieso sind da keine Festplatten drin in den Kamera? Eine befriedigende Antwort gab es nie. Ich hatte deswegen nie eine MiniDV Kamera.
Vielleicht zu wenig Speicherplatz, zu erschütterungsanfällig, stromhungrig, … wer weiß. Lustigerweise waren wohl eine Alternative Kameras mit integriertem DVD-Brenner! :D
Und zum Verschlichtern: Ich muss zum Glück ja noch mit meinem Platz etwas haushalten, da ergibt sich das ab und zu von selbst. Ich glaube mit Gartenschuppen, Keller, Garage, Dachboden wird das ganze noch mal eine Ecke schwerer. :D